Bei Calculation Views handelt es sich um Sichten (Views) auf die HANA-Datenbank, um Daten wie zum Beispiel Stammdaten, Attribute und Bewegungsdaten direkt aus der Datenbank auszuwählen und zu analysieren. Es ist außerdem möglich, Berechnungen auf Grund von komplexen Datenmodellen zu erstellen.
Calculation Views verwenden eine grafische Option zur Definition komplexer Verarbeitungsschritte, die während der Abfrageausführung erforderlich sind. In der HANA Cloud folgen Calculation Views einem integrierten Entwicklungslebenszyklus. Mit Hilfe der Optimierungstechniken, die in SAP HANA integriert sind, bieten Calculation Views eine gute Performance. Außerdem können Calculation Views mit Standard-SQL-Abfragen aufgerufen werden. Einblicke in die Modelle durch Modellübersicht, Autodokumentation, Lineage-Analyse und verschiedene Datenvorschau-Optionen sind möglich.
So erstellen Sie Calculation Views
Zum Erstellen einer Calculation View wird das Business Application Studio, Cloud Foundry, HDI-Container und die SAP Analytics Cloud benötigt. Als erstes wird im Business Application Studio ein Dev-Space mit dem Bezug zum „Calculation View Editor“ angelegt. Das gewünschte GIT kann bequem importiert werden. Durch das einloggen in die Cloud Foundry im Business Application Studio kann die „Cloud Foundry Organisation“ und der gewünschte „Cloud Foundry Space“ ausgewählt werden. So erhalten Sie Zugriff auf Ihre Daten. Unter SAP HANA PROJECTS kann mit dem „Database Connections“ eine Verbindung zum HDI-Container hergestellt werden. Eine Calculation View kann über die Suchleiste mit dem Suchbegriff „Create SAP HANA Database Artifact“ angelegt werden. Hier können Sie auch den Typ der Calculation View festlegen.
Im Calculation View Editor könne Sie Joins hinzufügen und Ihre Calculation View nach Ihren Wünschen zusammenbauen. Im Join können Sie Ihre Tabellen auswählen und die Kardinalität zum Beispiel 1:n festlegen und die Tabellen über die Schlüssel miteinander verbinden. Im Mapping können Sie die einzelnen Spaltennamen der ausgewählten Tabellen individuell auswählen. Das Mapping in der Aggregation legt automatisch für die ausgewählten Spaltennamen Attribute und Kennzahlen (Measures) fest. In den Semantics können Sie die Attribute und Kennzahlen manuell auf Ihre Wünsche anpassen.
Typen von Calculation Views
- Typ Cube: Measures, Aggregation – typischerweise Vorverarbeitung von analytischen Daten
- Typ Cube mit Star-Join: Star-Joins verbinden Faktendaten mit Berechnungsansichten vom Typ Dimension. Typischerweise sind diese für Reporting-Tools geeignet.
- Typ Dimension: keine Measures, keine Aggregation – Wird typischerweise zur Anreicherung von Transaktionsdaten mit z. B. Adressdaten und zur Modellierung von Hierarchien verwendet.
In der SAP Analytics Cloud können nur Calculation Views des Typs Cube für die Live-Daten Verbindung verwendet werden. Calculation Views des Typs Dimension können im Business Application Studio gebaut und deployed werden. Anschließend ist es möglich, im HDI-Container ein Diagramm zu erstellen. In der SAP Analytics Cloud werden im „Modeler“ die Calculation Views des Typs Dimension nicht angezeigt. So kann kein Dashboard für diesen Typ der Calculation View erstellt werden.
Calculation Views im Einsatz – FITS/CV-Manager
Mit Hilfe der Calculation Views wurde für den FITS/CV-Manager ein Dashboard gebaut, welches den Mitarbeitern ermöglicht, mit Hilfe der Live-Daten-Verbindung direkt auf die Daten aus der Datenbank zuzugreifen. Solche Daten können, Projekte, Ausbildungen, Zertifikate, Kenntnisse und vieles mehr darstellen. Aus diesem Daten können Mitarbeiter anschließend Lebensläufe erstellen und einreichen. Die Kennzahl „Erstellte ONEPAGER“ liefert die Anzahl aller erstellten Lebensläufe (CVs) auf einer Seite zurück. Erstellt ein Mitarbeiter einen ONEPAGER und wird dieser von der Führungsperson freigegeben, so erhöht sich die Anzahl im Dashboard des Beispielsvon 20 auf 21.
Beim FITS/CV-Manager handelt es sich um eine cloudbasierte Lösung, die es einfacher denn je macht, einheitliche und standardisierte Lebensläufe zu erstellen. Der integrierte Freigabeworkflow ermöglicht es, die CVs der Mitarbeiter von autorisierten Personen freigeben zu lassen. Mit der rollenbasierten Lösung stehen jedem Mitarbeiter entsprechend seiner Rolle unterschiedliche Sichten und Funktionen zur Verfügung.
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