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SAP und Neptune IT Blog

SAP Build, Joule Studio und die neue Suite – Fortschritt und wann wirklich nutzbar?

Blog: SAP Build, Joule Studio und die neue Suite – Fortschritt und wann wirklich nutzbar?

SAP hat auf der Sapphire 2025 die nächste Ausbaustufe seiner BTP-Vision vorgestellt: SAP Build wird KI-fähig, Joule wird agentisch, und eine neue Business Suite soll dank vorkonfigurierter Pakete leichter einführbar sein.
Ziel bleibt: Automatisierung für alle – schnell, intuitiv, standardisiert und mit geringerer Komplexität. Hinter dem Buzzword-Feuerwerk verbirgt sich tatsächlich ein vielversprechendes Paket, besonders für Unternehmen mit gewachsenen SAP-Landschaften.


1. SAP Build wird AI-getrieben – aber bleibt anspruchsvoll

Ab Q3/2025 erhält SAP Build neue Funktionen:

  • Joule Studio als Entwicklungsumgebung für KI-Agenten
  • Skill Builder für kontextbezogene Automatisierungen
  • Agent Builder für Geschäftsprozess-Agenten auf Basis des SAP Knowledge Graph

Der Anspruch lautet: Low-Code soll nun „AI-ready“ sein – selbst ohne klassische Entwicklerteams.
Wer jedoch Low-Code mit No-Code verwechselt, unterliegt einem Marketing-Versprechen:
Wer produktiv mit SAP Build arbeiten will, benötigt weiterhin solides Verständnis für Datenmodelle, Variablen, UI-Strukturen und Prozesslogik.

Weiterführend: SAP Build-Überblick | SAP Business Technology Platform


2. Joule wird „agentisch“ – SAP AI soll handeln, nicht nur antworten

Mit Joule Studio vollzieht SAP den Wechsel von reaktiver zu aktiver KI. Der agentische Ansatz soll künftig nicht nur Fragen beantworten, sondern Aktionen auslösen, Entscheidungen vorbereiten und Prozesse anstoßen – vergleichbar mit ChatGPT-gestützten Agenten.

Unterschiede im Überblick:

AnsatzRolleTypisches Verhalten
Conversational AI (heutiges Joule)assistierendbeantwortet Fragen
Agentic AI (Joule Agents)agierendführt definierte Aktionen aus

Unternehmen können granular festlegen, welche Aktionen erlaubt sind und auf welche Datenquellen zugegriffen werden darf.

Weiterführend: Joule Studio | AI Agent and Skill Builder


3. Neue Business-Suite-Pakete mit SAP Build – für wen?

Um den Einstieg in die Cloud zu erleichtern, plant SAP vorkonfigurierte Suite-Pakete mit integriertem SAP Build, standardisierten Prozessen und branchenspezifischen Agenten. Vorgesehene Einsatzbereiche:

  • Customer Experience
  • Supply Chain
  • Spend Management
  • Finance
  • Human Capital Management

Zielgruppe: hauptsächlich Neukunden oder Greenfield-Szenarien mit klaren Prozessen.
Für Bestandskunden bleiben Datenmigration und Individualisierung anspruchsvoll – insbesondere im Hinblick auf 2027.


4. Lizenzfragen: komplex, unübersichtlich, zweigeteilt

  • Öffentliche und private Cloud verfolgen unterschiedliche Lizenzmodelle.
  • Neue AI-User-Typen, Build-Runtimes und „Agent-Hubs“ stiften zusätzliche Verwirrung.
  • Bestandskunden mit CPEA oder BTPEA warten noch auf klare Migrationspfade.
  • In Two-Tier-Szenarien (z. B. Zentrale in Public-, Tochter in Private-Cloud) wird die Kalkulation besonders schwierig.

5. Strategischer Ausblick: Fortschritt mit Reibung

SAPs Kurs ist eindeutig: KI, Automatisierung, Standardisierung. Der Weg dorthin bleibt jedoch steinig – vor allem für Unternehmen, die nicht neu einführen, sondern transformieren wollen.

Unser Fazit bei Fink IT

  • SAP Build und Joule Studio eröffnen neue Möglichkeiten.
  • Die agentischen Ansätze sind technisch wie fachlich vielversprechend.
  • Ohne klare Skills, Lizenztransparenz und strukturierten Cloud-Ansatz besteht die Gefahr, Projekte zu verzetteln.

Empfehlung: Jetzt in Build & Agentic AI investieren – aber mit Plan

  1. Bestehende Architektur (SAP BTP, Workzone, Integration) überprüfen.
  2. Lizenzmodelle – vor allem hinsichtlich bestehender Verträge – sorgfältig analysieren.
  3. Klären, welche Prozesse durch AI-Agenten den größten Nutzen stiften.
  4. Frühzeitig Skill-Aufbau im Team starten: Low-Code lässt sich erlernen, ist aber kein Selbstläufer.

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