E-Rechnung Pflicht für B2G & B2B, SAF-T & SAP DRC: Was deutsche Unternehmen jetzt strategisch wissen müssen
Einleitung
Die E-Rechnung in Slowenien entwickelt sich von einer lokalen Verwaltungsvorgabe zu einem strategischen Pflichtsystem für Firmen, die Business in dem aufstrebenden Land machen. Mit eSLOG 3.0 setzt Slowenien einen klaren regulatorischen Rahmen für die digitale Rechnungsstellung. Während die B2G-E-Rechnung bereits seit 2015 verpflichtend ist, folgt nun die verbindliche B2B-E-Rechnungspflicht ab 2028. Parallel dazu gewinnt das digitale Steuerreporting über SAF-T massiv an Bedeutung.
Für deutsche Unternehmen – auch ohne eigene Niederlassung in Slowenien – ist das längst kein Randthema mehr. Wer slowenische Geschäftspartner beliefert, muss künftig strukturierte elektronische Rechnungen liefern (eSLOG, EN 16931-kompatible Formate oder Peppol) und gleichzeitig den slowenischen steuerlichen Meldepflichten gerecht werden. Die technisch und rechtlich sauberste Gesamtumsetzung erfolgt über SAP Document and Reporting Compliance.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist eSLOG 3.0 in Slowenien?
- 2. E-Rechnung in Slowenien: B2G, B2B & B2C
- 3. Deutsche Unternehmen ohne Niederlassung in Slowenien
- 4. SAF-T in Slowenien – digitales Steuerreporting
- 5. Umsetzung mit SAP DRC
- 6. Risiken, Haftung & mögliche Strafen bei Nicht-Compliance
- 7. Strategische Einordnung
- 8. Hilfreiche offizielle Links zur E-Rechnung in Slowenien
- 9. Fazit zur E-Rechnung in Slowenien
- FAQ zur E-Rechnung in Slowenien
1. Was ist eSLOG 3.0 in Slowenien?
eSLOG 3.0 ist der offizielle XML-Standard für elektronische Rechnungen in Slowenien. Er ist vollständig kompatibel mit der europäischen Norm EN 16931 und definiert präzise, wie Rechnungsdaten strukturiert, validiert, übertragen und archiviert werden müssen. Ziel ist eine vollständig digitale, steuerlich kontrollierbare Rechnungsverarbeitung ohne Medienbrüche. Damit reiht sich Slowenien direkt in die EU-weite Entwicklung rund um ViDA, CTC-Modelle und Echtzeit-Meldesysteme ein.
2. E-Rechnung in Slowenien: B2G, B2B & B2C
Im B2G-Bereich ist die elektronische Rechnung seit 2015 verpflichtend. Lieferanten öffentlicher Stellen dürfen ihre Rechnungen ausschließlich in strukturierter Form über definierte elektronische Kanäle übermitteln. PDF-Rechnungen sind hier bereits seit Jahren nicht mehr zulässig.
Im B2B-Bereich wird diese Pflicht ab dem 01.01.2028 auf alle Unternehmen ausgeweitet. Ab diesem Zeitpunkt verlieren Papier- und PDF-Rechnungen im unternehmerischen Geschäftsverkehr ihre steuerliche Gültigkeit. Jede Rechnung zwischen Unternehmen muss strukturiert, elektronisch und regelkonform über zugelassene Übertragungswege versendet werden.
Im B2C-Bereich bleibt Slowenien derzeit liberal. Endkunden dürfen weiterhin Rechnungen in Papierform oder als PDF erhalten. Die zugrunde liegenden Buchungs- und Steuerdaten unterliegen jedoch weiterhin der digitalen Kontrolllogik über SAF-T und steuerliche Prüfmechanismen.
3. Deutsche Unternehmen ohne Niederlassung in Slowenien
Ein entscheidender Punkt für den deutschen Mittelstand: Auch ohne eigene Tochtergesellschaft in Slowenien besteht faktisch volle E-Rechnungspflicht, sobald B2B-Rechnungen an slowenische Kunden gestellt werden. Das betrifft insbesondere Unternehmen aus Maschinenbau, Automotive, Anlagenbau, Energie, Bauwesen, IT-Services, Software-Subscription-Modelle sowie projektbasierte Dienstleistungen.
Diese Unternehmen müssen ihre Rechnungen künftig eSLOG- bzw. EN-16931-konform erzeugen, korrekt übermitteln und revisionssicher archivieren. Die Verantwortung liegt vollständig beim Rechnungssteller – unabhängig davon, ob eine lokale Betriebsstätte existiert. Damit wird die E-Rechnung in Slowenien faktisch zu einem verbindlichen Cross-Border-Standard.
4. SAF-T in Slowenien – digitales Steuerreporting
Parallel zur E-Rechnung nutzt Slowenien konsequent das digitale Steuerprüfungsformat SAF-T. Über SAF-T fordert die Finanzverwaltung strukturierte Daten aus der Finanzbuchhaltung an – darunter Umsatzdaten, Bewegungsbuchungen, Steuerkennzeichen, Debitoren- und Kreditoren je Belegdaten sowie Stammdaten.
In der Praxis bedeutet das: E-Rechnung und SAF-T wachsen technisch und organisatorisch zusammen. Unternehmen müssen jederzeit in der Lage sein, ihre steuerrelevanten Bewegungen digital prüfbar bereitzustellen. Klassische Papierarchive oder rein PDF-basierte Buchhaltungsprozesse erfüllen diese Anforderungen künftig nicht mehr.
5. Umsetzung mit SAP DRC
Die nachhaltigste Systemarchitektur für Slowenien bildet SAP Document and Reporting Compliance. SAP DRC verbindet die gesetzeskonforme Erstellung strukturierter Rechnungen mit steuerlichem Meldewesen, Validierung, Routing, Monitoring und revisionssicherer Archivierung in einer zentralen Plattform.
Für Slowenien lassen sich damit sowohl eSLOG-konforme Rechnungen, als auch SAF-T-Extrakte automatisiert erzeugen. Genau deshalb ist SAP DRC keine lokale Lösung, sondern das strategische Rückgrat für europäische Compliance-Architekturen.
6. Risiken, Haftung & mögliche Strafen bei Nicht-Compliance
Unternehmen, die die E-Rechnung in Slowenien sowie SAF-T nicht korrekt umsetzen, setzen sich erheblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken aus. Diese Risiken betreffen nicht nur lokale slowenische Unternehmen, sondern auch ausländische Rechnungssteller aus Deutschland.
Nicht konforme Rechnungen können zunächst als steuerlich ungültig eingestuft werden. Das bedeutet konkret: Der Rechnungsempfänger riskiert den Verlust des Vorsteuerabzugs, was in der Praxis häufig zu Zahlungsverweigerungen oder massiven Zahlungsverzögerungen führt. Gerade im Projekt- und Anlagenbau kann dies schnell sechs- oder siebenstellige Liquiditätsprobleme auslösen.
Darüber hinaus drohen steuerliche Nachzahlungen, weil Umsätze als formal nicht korrekt erfasst gelten. In Kombination mit SAF-T-Prüfungen werden Abweichungen heute nicht mehr stichprobenartig, sondern systematisch und automatisiert erkannt. Fehler, die früher jahrelang unentdeckt blieben, sind nun in Echtzeit sichtbar.
Zusätzlich sind administrative Bußgelder vorgesehen, deren konkrete Höhe sich nach Umsatz, Schwere des Verstoßes und Wiederholungsgrad richtet. Diese können – abhängig vom Einzelfall – fünf- bis sechsstellige Eurobeträge erreichen. Bei vorsätzlichen oder systematischen Verstößen drohen zudem steuerstrafrechtliche Konsequenzen für Geschäftsführung und verantwortliche Fachbereiche.
Ein weiteres Risiko liegt im Ausschluss von öffentlichen Aufträgen, da E-Rechnung und Tax-Compliance zunehmend als Teil der formalen Eignung in Ausschreibungen geprüft werden. Unternehmen ohne saubere E-Rechnungsfähigkeit verlieren damit unmittelbar Marktchancen.
Nicht zuletzt entsteht ein erhebliches Reputationsrisiko, wenn Geschäftspartner aufgrund fehlender E-Rechnungsfähigkeit oder fehlerhafter SAF-T-Daten in eigene steuerliche Probleme geraten.
Kurz gesagt: Nicht-Compliance wird künftig nicht nur teuer – sie wird geschäftsgefährdend.
7. Strategische Einordnung
Slowenien ist kein Sonderfall aus dem Balkan, sondern Teil einer klaren europäischen Linie. E-Rechnung, SAF-T, ViDA und Continuous Transaction Controls wachsen zusammen zu einem EU-weiten Kontroll- und Meldesystem. Unternehmen, die heute auf eine integrierte SAP-DRC-Architektur setzen, investieren nicht nur in Rechtssicherheit, sondern in Automatisierung, Skalierbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit für ganz Europa.
8. Hilfreiche offizielle Links zur E-Rechnung in Slowenien
- Slowenisches Finanzministerium:
Ministry of Finance | GOV.SI - Öffentliche Verwaltung & E-Rechnung:
Ministry of Public Administration | GOV.SI - EU-Übersicht zur E-Rechnung in Slowenien:
eInvoicing in Slovenia - Weitere Informationen in unseren Lösungen:
E-Rechnung mit SAP | PEPPOL | X-Rechnung | ZUGFeRD – Fink IT-Solutions
- Mehr zur E-Rechnungspflicht in verschiedenen europäischen Ländern:
E-Rechnung in Deutschland: E-Rechnung in Deutschland – SAP und Neptune IT Blog
E-Rechnung in Frankreich: E-Rechnung Frankreich 2026/2027
9. Fazit zur E-Rechnung in Slowenien
eSLOG 3.0, die E-Rechnungspflicht für B2B, SAF-T und SAP DRC sind in Slowenien nicht nur regulatorische Details, sondern harte betriebswirtschaftliche Realitäten. Für deutsche Unternehmen – auch ohne Niederlassung – entsteht daraus eine klare Handlungsverpflichtung. Wer jetzt investiert, sichert sich Rechtssicherheit, Automatisierung, Skalierbarkeit und Wettbewerbsvorteile im europäischen Markt. Wer zögert, riskiert Strafen, Liquiditätsprobleme und Marktverluste.
FAQ zur E-Rechnung in Slowenien
Ab wann gilt die B2B-E-Rechnungspflicht in Slowenien genau?
Die verbindliche Pflicht für strukturierte elektronische B2B-Rechnungen gilt ab dem 01.01.2028. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfen Rechnungen zwischen Unternehmen nur noch elektronisch und strukturiert versendet werden.
Sind deutsche Unternehmen ohne Niederlassung in Slowenien betroffen?
Ja. Sobald ein deutsches Unternehmen B2B-Rechnungen an slowenische Kunden stellt, unterliegt es faktisch der slowenischen E-Rechnungspflicht – unabhängig von einer lokalen Betriebsstätte.
Sind PDF-Rechnungen noch erlaubt?
Im B2G-Bereich: nein, dort nur noch strukturierte Rechnungen.
Im B2B-Bereich ab 2028: ebenfalls nein.
Im B2C-Bereich: ja, dort bleiben PDF und Papier erlaubt.
Ist SAF-T in Slowenien verpflichtend?
Ja. SAF-T spielt insbesondere bei steuerlichen Prüfungen und Sondermeldungen eine zentrale Rolle. Unternehmen müssen ihre steuerlich relevanten Daten jederzeit digital bereitstellen können.
Was passiert, wenn ich ab 2028 weiterhin PDF-Rechnungen sende?
Diese Rechnungen gelten als steuerlich nicht ordnungsgemäß. Der Vorsteuerabzug kann verweigert werden, Zahlungen können blockiert werden und Bußgelder drohen.
Kann SAP ECC eSLOG und SAF-T abbilden?
Nur sehr eingeschränkt. Für eine dauerhaft revisionssichere Lösung ist S/4HANA in Kombination mit SAP DRC faktisch notwendig.
Muss jedes SAP-Unternehmen SAP DRC einsetzen?
Nein. Aber unabhängig vom ERP-System muss die eSLOG-Struktur, die Plattformanbindung, das Routing, die Validierung und die SAF-T-Erzeugung technisch sauber umgesetzt werden. SAP DRC ist dafür die führende SAP Enterprise-Plattform.
Wie hoch können mögliche Strafen ausfallen?
Wie hoch können mögliche Strafen ausfallen?
Abhängig von Umsatz, Häufigkeit und Schwere des Verstoßes können sowohl hohe Bußgelder als auch steuerliche Nachzahlungen anfallen. Bei systematischen Verstößen drohen zudem persönliche Haftungsrisiken für die Geschäftsführung.

