Die Uhr tickt: Mit dem Wartungsende von SAP PI/PO (Process Integration / Process Orchestration) Ende 2027 steht ein Pflichtprojekt für viele SAP-Kunden an. Der Nachfolger: SAP Integration Suite auf der SAP Business Technology Platform. Aber: Diese Migration ist kein technisches 1:1-Rehosting – sie erfordert Strategie, Architektur-Know-how und ein gutes Verständnis moderner Integrationsansätze (API-first, Event-driven, iPaaS). In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Schritte, Herausforderungen und Erfolgskriterien.
1. Warum der Wechsel notwendig ist
- PI/PO wird abgekündigt – keine Sicherheitsupdates oder neue Features mehr ab 2028
- Legacy-Architekturen hemmen digitale Transformation, Cloud-Strategien und Innovationsfähigkeit
- Moderne Integrationen benötigen Flexibilität: API Management, Event Mesh, hybrides Deployment
2. Vorbereitung: Status quo analysieren
Bevor die Migration beginnt, muss die bestehende Integrationslandschaft verstanden werden:
- Welche Schnittstellen existieren?
- Welche Systeme kommunizieren über PI/PO?
- Wie ist die Governance, der Betrieb, das Monitoring geregelt?
➡️ Tools: SAP Solution Manager, Integration Assessment, Checkup-Workshop (z. B. von FINK IT)
3. Zielbild entwickeln
Die SAP Integration Suite ermöglicht viel – aber nicht alles sollte 1:1 migriert werden.
- Welche Integrationen müssen erhalten bleiben?
- Welche Prozesse können API-first oder eventbasiert aufgebaut werden?
- Welche Lösungen (Cloud Connector, API Management, Event Mesh) sind sinnvoll?
➡️ ISA-M (Integration Solution Advisory Methodology) hilft bei der Strukturierung
4. Architektur und Governance definieren
- Wie sieht das Zielmodell aus? Hybrid? Cloud-first?
- Wie werden Schnittstellen dokumentiert und versioniert?
- Wer verantwortet was?
➡️ Wichtig: Integrations-Governance ist kein „nice to have“, sondern Überlebensnotwendig
5. Migrationsstrategie wählen
Es gibt drei typische Ansätze:
- Big Bang – nur für sehr kleine Landschaften geeignet
- Step-by-Step – häufigste Variante: nach Integrationsszenarien oder Systemgruppen
- Greenfield – alles neu denken, Legacy abschalten
➡️ Wichtig ist: Testumgebungen, Rollback-Szenarien, Shadow-Betrieb
6. Technische Umsetzung
- Nutzung vorgefertigter Integrationspakete aus dem SAP API Business Hub
- Aufbau eines zentralen Integration Layers
- Nutzung von SAP Event Mesh für Echtzeitkommunikation
➡️ Achte auf Performance, Monitoring und Logging frühzeitig
7. Schulung, Betrieb, Change Management
- Neue Tools erfordern neue Skills: SAP Integration Suite ist kein PI/PO 2.0
- DevOps-Prozesse und Automatisierung gewinnen an Bedeutung
Stakeholder müssen eingebunden werden (nicht nur IT)
8. Lessons Learned aus Projekten
- Frühzeitig strategisch denken – nicht nur „Schnittstelle kopieren“
- Governance mitdenken – sonst endet es wieder im Wildwuchs
- SAP Support und offizielle Migrationsleitfäden aktiv nutzen: https://help.sap.com/docs/migration-guide-po/migration-guide-for-sap-process-orchestration/migration-guide-sap-process-orchestration
Fazit
Die Migration von PI/PO zur SAP Integration Suite ist kein Technologiewechsel – es ist ein Strategiewechsel. Unternehmen, die diesen frühzeitig und durchdacht angehen, profitieren von mehr Agilität, Transparenz und Zukunftssicherheit.
👉 FINK IT begleitet diesen Weg. Kontaktiere uns für einen Migrations-Checkup oder Strategie-Workshop.
